Wir müssen daher zu folgendem Schluss kommen: Alles, was wir sehen, wurde erschaffen, doch nichts, was wir sehen, kann selbst 'Schöpfer' sein. Der Schöpfer ist anders geartet als das, was wir mit unseren Augen sehen und ihm überlegen, eine übergeordnete Kraft, die unsichtbar ist, deren Existenz und Eigenschaften sich jedoch in allem Vorhandenen offenbart.
Dies ist der Punkt, mit dem diejenigen, die die Existenz Allahs leugnen, nicht einverstanden sind. Diese Leute haben es sich zum Grundsatz gemacht, nicht an die Existenz Allahs zu glauben, solange sie Ihn nicht mit ihren Augen wahrnehmen können. Diejenigen, die die "Realität der Schöpfung" verneinen, sind gezwungen, die "Tatsache der Schöpfung", wie sie sich im ganzen Kosmos manifestiert, zu ignorieren und falsche Beweise zu erstellen, dass das Universum und die es bewohnenden Lebewesen nicht erschaffen worden sind. Die Evolutionstheorie ist das wesentlichste Beispiel ihrer fruchtlosen Anstrengungen in dieser Richtung.
Dieser grundsätzliche Fehler derer, die Gott leugnen, wird von vielen Menschen nachvollzogen, die eigentlich die Existenz Allahs nicht ablehnen, doch eine falsche Vorstellung von Ihm haben. Diese Menschen leugnen die Schöpfung nicht, doch sie haben eine abergläubische Vorstellung davon, "wo" Allah ist: Die meisten nehmen an, Gott sei irgendwo "oben im Himmel". In ihrer unausgesprochenen Vorstellung placieren sie Allah irgendwo entfernt im Weltall, von wo aus Er ab und zu in "weltliche Angelegenheiten" eingreift. Oder, dass Er überhaupt nicht eingreift; dass Er das Universum erschaffen und es dann sich selbst überlassen habe, und die Menschen somit ihre Schicksale selber bestimmen müssten.
Andere wiederum haben zwar gehört, dass im Quran geschrieben steht, Allah sei "überall", doch sie können nicht begreifen, was das genau bedeuten soll. Sie hegen die unausgesprochene Vorstellung, dass Allah alles wie Radiowellen oder wie ein unsichtbares, nicht fühlbares Gas umgibt.
Diese und andere Konzepte jedoch vermögen es nicht, zu erklären, "wo" Allah sich befindet (und veranlassen ihre Exponenten vielleicht deshalb, Ihn zu leugnen), beruhen alle auf einem gemeinsamen Fehler: Sie gründen sich auf ein Vorurteil, das jeglicher Basis entbehrt und verfallen dann in falsche Mutmaßungen über Allah.
Worum handelt es sich bei diesem Vorurteil?..
Es ist das Vorurteil bezüglich des Wesens und der Eigenschaften der Materie. Wir sind derart auf Vorstellungen über die Existenz der Materie konditioniert, dass wir sie niemals in Frage stellen würden oder erwägen würden, ob sie in Wirklichkeit nur eine Illusion ist.
Die moderne Wissenschaft hat dieses Vorurteil entlarvt und eine sehr wichtige und überwältigende Tatsache enthüllt. Auf den folgenden Seiten werden wir versuchen, diese große Wirklichkeit zu erklären, auf die der Quran hindeutet.
Die Reize, die von einem Objekt kommen, verursachen einen Effekt im Gehirn, indem sie in elektrische Signale umgewandelt werden. Wenn wir sagen, dass wir sehen, betrachten wir eigentlich die Effekte der elektrischen Signale in unserem Gehirn. |
Der Ausgangspunkt dieses neuen Verständnisses ist, dass das Konzept einer "äußerlichen Welt", das in unserem Gehirn geformt ist, nur die Aufzeichnung von elektrischen Signalen in unserem Gehirn ist. Die Röte des Apfels, die Härte des Holzes, und darüber hinaus Mutter, Vater, die Familie, alles was wir besitzen, das Haus, der Beruf und die Zeilen dieses Buchs bestehen lediglich aus elektrischen Signalen.
Frederick Vester erklärt diesen Punkt, zu dem die wissenschaftlichen Erkenntnisse führten folgendermaßen:
Die Äußerungen einiger Wissenschaftler, die vorschlagen, dass "der Mensch eine Bildgestalt sei, dass alles, was erlebt wird, vorübergehend und illusorisch sei und dass dieses Universum ein Schatten sei", erscheinen heutzutage durch die Wissenschaft bestätigt worden zu sein.197Der berühmte Philosoph George Berkeley bemerkt Folgendes zu diesem Thema:
Wir glauben an die Existenz von Dingen nur, weil wir sie sehen und berühren und weil sie uns durch unsere Wahrnehmungen wiedergegeben werden. Jedoch sind unsere Wahrnehmungen nur Ideen in unserem Gehirn. Daher sind Objekte, die wir durch Wahrnehmungen erfassen, nichts anderes als Ideen und diese Ideen befinden sich nirgends anders als in unserem Gehirn... Da sie alle nur dort existieren, bedeutet das, dass wir einer Täuschung zum Opfer fallen, wenn wir uns vorstellen, dass das Universum und alle andere Objekte eine Existenz außerhalb des Gehirns besitzen. Daher hat keines der uns umgebenden Dinge eine Existenz außerhalb unserem Gedächtnis.198Um dieses Thema klarer zu machen, wollen wir uns den Sinn des Sehens näher betrachten, der uns mit der reichsten Information über die Umwelt versorgt.
Teil des Gehirns, dem "Sehzentrum", weitergeleitet. Diese elektrischen Impulse werden nach einigen Prozessen in diesem Gehirnzentrum als räumliches Bild wahrgenommen. Der Sehvorgang findet tatsächlich in diesem kleinen Ort im hinteren Teil des Gehirns statt, der vollständig vom Licht isoliert und vollkommen dunkel ist.
Wir wollen nun diesen scheinbar gewöhnlichen und ganz normalen Prozess nochmals näher betrachten. Wenn wir sagen "wir sehen", sehen wir tatsächlich den Effekt, den die optischen Reize, die unser Auge erreichen, nachdem sie in elektrische Impulse umgewandelt wurden, in unserem Gehirn verursachen. Das heißt, wenn wir sagen "wir sehen", nehmen wir eigentlich elektrische Impulse in unserem Gehirn wahr.
Jedes Bild, das wir im Lauf unseres Lebens sehen, wird in unserem Sehzentrum gebildet, das nur eine Größe von einigen Kubikzentimetern unseres Gehirnvolumens ausmacht. Sowohl die Zeilen dieses Buches, als die grenzenlose Weite die sich am Horizont eröffnet, spielen sich in diesem winzigen Raum ab. Ein weiterer Punkt, den wir, wie oben bereits erwähnt, im Auge behalten sollten, ist die Tatsache, dass das Gehirn total vom Licht isoliert und in seinem Inneren völlig dunkel ist. Das Licht hat keinen direkten Zugang zum Gehirn selbst.
Dieser interessante Umstand lässt sich an Hand eines Beispiels erklären: Nehmen wir an, wir haben eine brennende Kerze vor uns, die wir eingehend betrachten. Während dieser Zeit hat unser Gehirn keinen direkten Kontakt mit dem ursprünglichen Licht der Kerze. Während wir das Licht der Kerze sehen, ist das Innere unseres Gehirns vollständig dunkel. Innerhalb unseres dunklen Gehirns betrachten wir eine farbige, leuchtende Welt.
R. L. Gregory erklärt die wundervollen Aspekte des Sehvorgangs, den wir als etwas ganz Gewöhnliches empfinden, folgendermaßen:
Wir haben uns dermaßen an das Sehen gewöhnt, dass es eines großen Phantasiesprungs bedarf, um zu erkennen, dass es dabei einige Probleme gibt, die gelöst werden müssen. Man bedenke, dass wir kleine, verzerrte und auf dem Kopf stehende Bilder durch die Augen erhalten, und was wir sehen sind solide Objekte in einer räumlichen Umgebung. Von den Reproduktionsmustern auf der Netzhaut nehmen wir die Welt der Objekte wahr, und das ist eigentlich ein Wunder!199Die gleiche Situation liegt auch bei allen anderen Wahrnehmungsarten vor. Geräusche, Fühlen, Geschmack und Geruch erreichen das Gehirn als elektrische Impulse und werden in den betreffenden Zentren im Gehirn wahrgenommen.
Der Hörvorgang findet in gleicher Weise statt: Das äußere Ohr fängt die vorhandenen Töne durch die Ohrmuschel auf und leitet sie zum Mittelohr weiter. Das Mittelohr übermittelt die Tonschwingungen indem sie sie verstärkt. Das Innenohr übersetzt diese Schwingungen in elektrische Impulse und leitet sie zum Gehirn. Analog wie beim Sehen vollzieht sich der Hörvorgang im Hörzentrum des Gehirns. Das Gehirn ist gegen Ton genauso wie gegen Licht isoliert. Daher herrscht innerhalb des Gehirns absolute Stille, unabhängig davon wie laut es außen auch sein mag.
Die Lichtstrahlen, die von einem Objekt ausgehen, fallen "kopfstehend" auf die Retina. Das Bild, das hier in elektrische Signale umgewandelt wird, wird zum Sehzentrum an der Hinterseite des Gehirns übermittelt. Was wir mit dem Begriff "Sehzentrum" bezeichnen, ist ein winziger Ort. Da das Gehirn vom Licht isoliert ist, ist es überhaupt nicht möglich, dass das Licht das Sehzentrum erreicht. Das heißt, wir nehmen eine leuchtende und dimensionale Welt an einem winzigen Punkt wahr, der vom Licht isoliert ist. |
Unsere Wahrnehmung von Gerüchen vollzieht sich in ähnlicher Weise: Sich leicht verflüchtigende Moleküle von Aromaträgern, wie die von Vanille oder einer Rose treffen auf die Rezeptorzellen der Fibrillen im Epithelium der Nase und reagieren mit diesen. Diese Reaktion wird zu unserem Gehirn als elektrische Impulse übermittelt und als Geruch wahrgenommen. Alle Gerüche, ob wir sie als angenehm oder schlecht empfinden, sind nichts anderes als die Wahrnehmung dieser Reaktionen der Aromamoleküle in Form von elektrischen Impulsen im Gehirn. Wir nehmen den Duft eines Parfüms, einer Blume, einer Delikatesse, den Geruch des Meeres - kurz gesagt - alle Gerüche, die wir angenehm empfinden oder auch nicht, im Gehirn wahr. Doch die Aromamoleküle selbst erreichen niemals das Gehirn. Wie beim Sehen und Hören sind es lediglich elektrische Impulse, die das Gehirn erreichen. In anderen Worten sind all die Gerüche, von denen wir seit unserer Geburt angenommen haben, dass diese zu bestimmten Objekten in der Umwelt gehören, nur die elektrischen Impulse, die wir durch unsere Sinnesorgane wahrnehmen.
In ähnlicher Weise gibt es vier unterschiedliche Arten von chemischen Rezeptoren im Vorderteil der menschlichen Zunge. Diese reagieren auf die vier Geschmacksnuancen: salzig, süß, sauer und bitter. Unsere Geschmacksnerven wandeln diese Wahrnehmungen nach einer Reihe von chemischen Prozessen in elektrische Impulse um und übermitteln sie dem Gehirn, wo sie als Geschmack wahrgenommen werden. Der Geschmack, den wir beim Essen einer Schokolade oder einer köstlichen Frucht genießen, ist lediglich die Übersetzung von elektrischen Impulsen durch das Gehirn. Wir können den Gegenstand in der äußeren Welt nie erreichen; wir können die Schokolade selbst nie sehen, riechen oder schmecken. Wenn z.B. die Geschmacksnerven, die zum Gehirn führen, durchschnitten würden, wäre es nicht möglich, dass der Geschmack von irgend etwas, das wir dann äßen, unser Gehirn erreichte; wir wären vollständig unseres Geschmackssinns beraubt.
An diesem Punkt stoßen wir auf eine andere Tatsache: Wir können nie sicher sein, dass der Geschmack, den wir an einem Gericht empfinden und der Geschmack, den eine andere Person an dem selben Gericht empfindet; oder unsere Wahrnehmung einer Stimme, die wir hören und die, die eine andere Person hat, wenn sie die gleiche Stimme hört, die gleichen sind. Über diese Tatsache bemerkt Lincoln Barnett:
Niemand kann wissen, ob eine andere Person die Farbe "Rot" oder die Note "C" in der gleichen Weise wahrnimmt, wie er selbst.200Mit unserem Tastsinn verhält es sich nicht anders. Wenn wir etwas berühren, wird alle Information, die uns hilft, die äußere Umgebung und Gegenstände zu erkennen, durch die Sinnesnerven in der Haut zum Gehirn übermittelt. Das Gefühl der Berührung entsteht in unserem Gehirn. Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Annahme, ist der Ort, an dem wir das Gefühl der Berührung wahrnehmen, nicht unsere Fingerspitzen oder unsere Haut, sondern das Zentrum des Tastsinnes im Gehirn. Die Nervenzellen registrieren die Berührung und leiten sie als elektrische Impulse an das Gehirn weiter, wo wir als Folge der Auswertung die berührten Gegenstände als hart, weich, warm und kalt empfinden. Wir erhalten durch diese Impulse alle Einzelheiten, die uns helfen, einen Gegenstand zu erkennen. Bezüglich dieser Tatsachen haben die Philosophen B. Russel und L. J. J. Wittgenstein folgende Gedanken geäußert:
Ob z.B. eine Zitrone tatsächlich existiert oder nicht und wie sie entstanden ist, kann nicht in Frage gestellt und untersucht werden. Die Zitrone besteht nur aus einem Geschmack, der durch die Zunge empfunden wird; einem Geruch, der durch die Nase verspürt wird; einer Farbe und Form, die mit dem Auge wahrgenommen werden; und es sind lediglich diese Eigenschaften, die einer Untersuchung und Beurteilung unterzogen werden können. Die Wissenschaft kann die physische Welt niemals kennen.201Es ist uns unmöglich, die materielle Welt zu erreichen. Alles um uns herum ist eine Anhäufung von Sinneswahrnehmungen, wie Sehen, Hören und Fühlen. Indem unser Gehirn, die Daten im Sehzentrum und den anderen Wahrnehmungszentren interpretiert, sind wir unser ganzes Leben lang niemals mit dem Original der Materie, die außerhalb von uns existiert konfrontiert, sondern vielmehr mit dem Abbild derselben innerhalb unseres Gehirns, und wir irren uns darin, dass wir diese Kopien für die tatsächliche Materie um uns herum halten.
Jemand, der eine Frucht isst, hat es eigentlich nicht direkt mit der Frucht selbst zu tun, sondern mit der Vorstellung derselben im Gehirn. Das von ihm als "die Frucht" wahrgenommene Objekt, besteht tatsächlich nur aus einem von elektrischen Impulsen geschaffenen Eindruck im Gehirn, bezüglich der Form, des Geschmacks, Geruchs und der Oberflächen-beschaffenheit der Frucht. Wenn der zum Gehirn führende Sehnerv plötzlich abgeschnitten würde, würde das Bild der Frucht sofort verschwinden. Oder eine Unterbrechung des Nervs, der von den Sensoren in der Nase zum Gehirn führt, ließe den Geruch vollständig verschwinden. In schlichten Worten, die Frucht ist nichts anderes als die Übersetzung von elektrischen Impulsen durch das Gehirn.
Ein anderer, beachtenswerter Punkt ist das Entfernungsgefühl. Entfernung, wie z.B. der Abstand zwischen Ihnen und diesem Buch, ist nur ein Gefühl der Leere, welches im Gehirn erzeugt wird. Gegenstände, die in der Sicht eines Menschen entfernt zu sein scheinen, sind ebenfalls in seinem Gehirn vorhanden. Jemand, der z.B. die Sterne am Himmel betrachtet, nimmt an, dass diese Millionen von Lichtjahren von ihm entfernt sind, doch was er "sieht", sind die Sterne in seinem Inneren, d.h., im Sehzentrum seines Gehirns. Während Sie diese Zeilen lesen, befinden sie sich tatsächlich nicht innerhalb des Raums, in dem Sie sich wähnen, sondern im Gegenteil, der Raum ist in Ihnen. Die Ansicht unseres Körpers verursacht uns zu denken, dass wir in ihm sind, doch wir sollten bedenken, dass auch unser Körper ein Bild ist, das innerhalb unseres Gehirns gebildet wird.
Das Gleiche trifft für all unsere anderen Sinneswahrnehmungen zu: Wenn wir zum Beispiel glauben, den Ton des Fernsehgerätes im Nebenraum zu hören, erleben wir ihn tatsächlich in unserm Gehirn. Das Hörerlebnis ist kein Beweis, dass es einen Raum nebenan gibt, noch dass von einem Fernsehapparat in diesem Raum ein Geräusch kommt. Die Stimme, die aus einer Entfernung von einigen Metern kommt, oder die Stimme eines Menschen, der direkt neben uns steht, werden im Hörzentrum unseres Gehirns, in einem Raum von einigen Kubikzentimetern wahrgenommen. Außerhalb dieses Wahrnehmungszen-trums gibt es kein Konzept von "rechts, links, vorne, hinten". Das heißt, der Ton erreicht uns nicht von rechts, links oder aus der Luft: es gibt keine Richtung, aus der er kommt.
Bei den Gerüchen, die wir riechen, verhält es sich ebenso. Keiner davon erreicht uns aus einer weiten Entfernung. Wir nehmen an, dass die in unserem Geruchszentrum gebildeten Wahrnehmungen, die Gerüche der Gegenstände in der Umgebung sind. Jedoch geradeso, wie das Bild einer Rose sich im Sehzentrum entfaltet, so entsteht auch der Duft dieser Rose innerhalb des Geruchszentrums. In der Außenwelt gibt es weder eine Rose noch ihren Duft...
Alle Bilder, die wir unser ganzes Leben lang sehen, werden im Sehzentrum an der Hinterseite des Gehirns gebildet und dieses Sehzentrum hat eine Größe von nur einigen Zentimetern. Ein Bild von einem kleinen Zimmer, oder einer breiten Landschaft passt in diesen ganz kleinen Raum hinein. Was wir also sehen, ist nicht die tatsächliche Größe, die draußen herrscht, sondern die Größe, die von unserem Gehirn wahrgenommen wird. |
Die Ergebnisse der modernen Physik zeigen, dass das Universum eine Ansammlung von Wahrnehmungen ist. Die folgende Frage erschien auf der Titelseite des bekannten amerikanischen Wissenschaftsmagazins New Scientist, das sich in seiner Ausgabe vom 30. Januar 1999 mit dieser Thematik beschäftigte: "Jenseits der Wirklichkeit: Ist das Universum in Wirklichkeit nur ein Streich unserer Nerven und Materie nur ein Schein?" |
Selbst ein kleiner Fehler in der Retina des Auges verursacht Farbenblindheit. Einige Menschen nehmen die Farbe Blau als Grün, einige Rot als Blau wahr und einige nehmen alle Farben als unterschiedliche Grautöne wahr. Es ist dann nicht mehr bedeutend, ob die Objekte der Umwelt farbig sind oder nicht.
Der berühmte Denker Berkeley bemerkt zu dieser Tatsache Folgendes:
Anfangs wurde angenommen, dass Farben, Gerüche usw. "tatsächlich existierten", doch später wurden solche Auffassungen abgelehnt, und es erwies sich, dass diese nur in Bezug auf unsere Wahrnehmung existieren.202Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Grund, warum wir Dinge farbig sehen nicht etwa ist, dass sie farbig wären, oder außerhalb von uns eine unabhängige materielle Existenz hätten; es verhält sich vielmehr so, dass alle Eigenschaften, die wir diesen Objekten zuschreiben in uns selbst, und nicht in der äußeren Welt vorhanden sind.
Was bleibt aber dann von der "Außenwelt" übrig?...
Tatsächlich können wir es nicht. Da jedes Objekt nur eine Summe von Wahrnehmungen ist, und diese Wahrnehmungen nur geistiger Natur sind, ist es zutreffender zu sagen, dass die einzige Welt, die existiert, die der Wahrnehmungen ist. Die einzige Welt, die wir erkennen, ist die Welt, die in unserem Gedächtnis vorhanden ist, die Welt, die dort entworfen, aufgezeichnet und belebt wird, kurz gesagt, die in unserem Gedächtnis erschaffen wurde. Dies ist die einzige Welt, deren wir sicher sein können.
Wir können nie beweisen, dass die Wahrnehmungen, die wir uns in unserem Gehirn verzeichnen, materielle Gegenstücke haben. Diese Wahrnehmungen mögen sehr wohl von einer "künstlichen" Quelle stammen.
Es ist möglich, durch künstliche Stimmulierung eine physische Welt in unserem Gehirn zu erzeugen, die ebenso wahr und real ist wie die wirkliche Welt, ohne dass es dazu einer physischen Welt bedarf. Durch künstliche Stimmulierung kann jemand in den Zustand versetzt werden, dass er sich vorstellt, ein Flugzeug zu steuern, während er in Wirklichkeit zu Hause ist. |
Der bekannte Wissenschaftsphilosoph Bertrand Russel schrieb in diesem Zusammenhang Folgendes:
...Was den Tastsinn angeht, so tritt, wenn wir mit unseren Fingern auf einen Tisch pressen, dabei ein störender elektrischer Einfluss auf die Elektronen und Protonen der Fingerspitzen ein, der, gemäß der modernen Physik, aufgrund der Nähe der Elektronen und Protonen der Tischoberfläche hervorgerufen wird. Wenn die gleiche Störung in unseren Fingerspitzen auf andere Weise verursacht würde, müssten wir dasselbe Gefühl haben, obwohl da kein Tisch wäre.203Es ist in der Tat sehr einfach, dass wir dem Trugschluss verfallen, Wahrnehmungen, die keine materiellen Gegenstücke haben, als Realität anzusehen. Diese Erfahrung machen wir häufig in unseren Träumen. Im Traum erleben wir Ereignisse, sehen wir Menschen, Objekte und Situationen, die vollständig real erscheinen, doch sie sind nichts weiter als Wahrnehmungen. Zwischen der Erfahrung der Traumwelt und der "wirklichen Welt" gibt es keinen grundlegenden Unterschied; Beide werden im Gehirn erlebt.
Ein Beispiel aus dem Bereich des Traums mag diesen Punkt weiter erhellen. Stellen wir uns vor, dass wir entsprechend der bisherigen Ausführungen in unserem Gehirn einen Traum sehen. Im Traum haben wir einen imaginären Körper. Unsere Arme, Augen, Beine und auch unser Gehirn, alles existiert nur in unserer Vorstellung. Wenn wir während unseres Traums gefragt würden "wo siehst du?", würden wir antworten, "ich sehe in meinem Gehirn". Aber tatsächlich ist kein Gehirn vorhanden, sondern nur ein imaginärer Körper und imaginärer Kopf mit eben solchem Gehirn. Der Seher, der die Bilder im Traum sieht, ist nicht das imaginäre Gehirn im Traum, sondern ein Wesen, das "eine weit höhere" Daseinsform als dieses Gehirn ist.
Wir wissen, dass kein physischer Unterschied zwischen dem Erlebnis der Traumsituation und der, die wir als "wirkliches Leben" bezeichnen, besteht. Wenn wir daher in der "Wirklichkeitssituation" gefragt würden, "wo siehst du?", wäre es geradeso sinnlos wir wie im obigen Beispiel zu antworten, "in meinem Gehirn". In beiden Fällen ist das sehende und wahrnehmende Wesen nicht das Gehirn, denn das ist ja letztlich nur ein Stück Fleisch.
Wenn wir das Gehirn analysieren, erhalten wir nichts anderes als die Moleküle der Proteine und Lipide, die auch in anderen lebenden Organismen vorhanden sind. Das heißt, in diesem Stück Fleisch, welches wir als das Gehirn bezeichnen, gibt es nichts, das sich die Bilder ansehen könnte und das ein Bewusstsein ausmachen würde oder ein Wesen darstellen könnte das als wir unser "Selbst" betrachten können.
R. L. Gregory bezieht sich auf diesen generellen Irrtum in Bezug auf die Wahrnehmung von Bildern im Gehirn folgendermaßen:
Man sollte nicht der Versuchung anheim fallen zu behaupten, dass die Augen im Gehirn Bilder hervorrufen. Ein "Bild im Gehirn" würde eine Art inneres Auge erforderlich machen um dieses zu sehen - doch um das Bild dieses Auges sehen zu können, würde man ein weiteres Auge benötigen... usw. In einer endlosen Folge von Augen und Bildern, was absurd ist.204Dies ist der entscheidende Punkt, der die Materialisten, die nichts anderem als der Materie einen Realitätsanspruch zugestehen, in ein Dilemma stürzt. Wer ist es, dem das sehende "innere Auge", zugehört und der wahrnimmt was es sieht und darauf reagiert?
Karl Pribram behandelt diese wichtige Frage der Wissenschaft und Philosophie, wer die wahrnehmende Wesenheit ist:
Seit der griechischen Antike grübelten die Philosophen über "den Geist in der Maschine", "den kleinen Menschen im Menschen" usw. Wo ist das "Ich" - das Wesen, das das Gehirn benutzt? Wer ist es, der den Akt des Wissens vollzieht? Wie der Heilige Franziskus von Assisi sagte: "Was wir suchen ist das Sehende."205
Man bedenke nur einmal folgendes: Das Buch in unserer Hand, das Zimmer, in dem wir sitzen, kurz gesagt alle Bilder vor uns werden innerhalb unseres Gehirns gesehen. Sind es die Atome, die diese Bilder sehen - blinde, taube und unbewusste Atome? Warum haben einige Atome diese Eigenschaften erworben und die anderen nicht? Bestehen alle unsere Akte, des Denkens, Begreifens und der Erinnerung, die Gefühle der Freude, des Ärgers und alle anderen Gemütszustände aus elektrochemischen Reaktionen zwischen den Atomen?
Wenn wir über diese Fragen sorgfältig nachdenken, erkennen wir, dass es sinnlos ist, in den Atomen nach einem Willen zu suchen. Es ist offensichtlich, dass die Wesenheit, die sieht, hört und fühlt, eine über-materielle Existenz hat. Diese Wesenheit ist "lebendig" und ist weder Materie, noch ein Bild, doch benützt sie das Bildes unseres Körpers, um sich auf die Wahrnehmungen, die sie macht, zu beziehen.
Diese Wesenheit ist die "Seele".
Die Gesamtheit der Wahrnehmungen, die wir als "die materielle Welt" bezeichnen, ist nur eine Phantasievorstellung, die diese Seele erlebt. Ebenso wie der Körper, den wir in unserem Traum besitzen und die materielle Welt, die wir in unserem Traum sehen, keine Wirklichkeit haben, haben auch das Universum, in dem wir leben und der Körper, den wir besitzen, keine materielle Wirklichkeit.
Das Gehirn ist ein Zellenhaufen, das aus Eiweiß- und Fettmolekülen entsteht. Neuron genannte Nervenzellen bilden das Gehirn. In diesem Fleischhaufen existiert keine Kraft welche Wahrnehmungen sieht, einen Verstand erzeugt, kurz gesagt, das "Ich" genannte Dasein bildet. |
In der Beantwortung dieser Frage müssen wir die folgende Tatsache in Betracht ziehen: Materie hat keine unabhängige, selbständige Existenz. Da die Materie eine Wahrnehmung ist, ist sie etwas "künstlich" Hervorgerufenes. Das heißt, diese Wahrnehmung muss von einer anderen Kraft hervorgerufen worden sein, d.h., dass sie in der Tat erschaffen worden sein muss. Und überdies müsste dieser Schöpfungsprozess ein fortdauernder sein. Wenn es keine andauernde und zusammenhängende Schöpfung gäbe, würde das, was wir als Materie betrachten verschwinden und verloren gehen. Dies ist vergleichbar einer Fernsehsendung bei der die Bilder solange auf dem Schirm erscheinen, solange die Sendewellen ausgestrahlt werden. Wer ist es also, der unserer Seele die Sterne, die Welt, die Pflanzen, die Menschen, unseren Körper und alles andere, was wir sehen, ununterbrochen "vorführt"?
Es ist offensichtlich, dass es einen erhabenen Schöpfer gibt, der das ganze materielle Universum erschaffen hat, d.h. die Gesamtheit der Wahrnehmungen, und der fortfährt, Seine Schöpfung unablässig zu erschaffen. Ein Schöpfer, der eine derart überwältigende Schöpfung im Gange hält, verfügt zweifelsohne über unbegrenzte Macht und Gewalt. Dieser Schöpfer stellt sich uns vor. Innerhalb des Universums der Wahrnehmungen, das Er erschaffen hat, hat Er ein Buch hervorgebracht, und durch dieses Buch stellt Er selbst sich uns vor und erklärt uns das Universum und den Grund unseres Daseins.
Dieser Schöpfer ist Allah, und der Name Seines Buchs ist der Quran.
Die Tatsache, dass die Himmel und die Erde, d.h. das gesamte Universum, nicht beständig ist, dass sein Vorhandensein nur durch Allahs Schöpfungsakt ermöglicht ist, und dass es zu einem Ende kommen wird, wenn Er in Seiner Schöpfung innehält, all dies wird in einem Vers des Qurans wie folgt erläutert:
Wir haben also bis jetzt Materie als eine Komposition von Wahrnehmungen betrachtet und das einzige Wesen, das reale absolute Existenz besitzt ist Allah. Das heißt, dass nur Allah existiert - alles außer Ihm sind Schattenwesen. Folglich ist es undenkbar, dass Allah ein gesondertes Wesen "außerhalb" der Gesamtheit der Materie sei. Allah ist mit Bestimmtheit "überall" und umfasst alle Dinge. Der Quran erklärt diese Tatsache folgendermaßen:
Das heißt, dass wir Allah mit unseren Augen nicht wahrnehmen können; wohingegen Allah unser Inneres, Äußeres, unsere Blicke und Gedanken vollständig erfasst. Wir können kein einziges Wort äußern oder selbst nur einen Atemzug tun, ohne dass Allah es weiß.
Während wir im Lauf unseres Lebens all die Sinneswahrnehmungen aufnehmen, ist das uns naheste Wesen nicht irgend einer dieser Eindrücke, sondern Allah selbst. Diese Realität ist in dem folgenden Vers des Qurans verborgen: "Und Wir sind es, der den Menschen erschaffen hat und wissen was ihm seine Natur einflüstert und Wir sind ihm näher als seine Halsschlagader." (Sure 50:16 - Qaf). Wenn ein Mensch glaubt, dass sein Körper rein materiell ist, kann er diese wichtige Tatsache nicht begreifen. Wenn er sein Gehirn für "sich selbst" hält, dann ist der Ort, den er für die Außenwelt hält 20-30 Zentimeter von ihm entfernt. Wenn er aber begreift, dass Materie an sich nicht existiert, und dass alles eine Traumvorstellung ist, verlieren Konzepte wie "das Innere", "das Äußere", "nah" oder "fern" an Bedeutung. Allah hat ihn umschlossen und durchdrungen und Er ist ihm im wahrsten Sinn des Worts "unmittelbar" nahe.
Allah unterrichtet den Menschen von Seiner unmittelbaren Nähe in dem Quranvers: "Und wenn dich Meine Diener über Mich befragen, so bin Ich sicherlich nahe. Ich erhöre das Gebet des Bittenden, wenn er Mich anruft. So sollen sie Meine Einladung annehmen und an Mich glauben damit sie die rechte Führung finden mögen." (Sure 2:186 - al-Baqara). Ein anderer Vers macht die gleiche Aussage: "Und als Wir dir mitteilten: "Sicherlich, dein Herr umfängt die ganze Menschheit..." (Sure 17:60 - al-Isra')
Der Mensch irrt, wenn er glaubt, dass er sich selbst am nächsten sei. In Wirklichkeit ist Allah uns näher als wir selbst. Durch den folgenden Vers macht Er uns auf diesen Punkt aufmerksam: "Wie aber, wenn die Seele (des Sterbenden) zur Kehle steigt. Und ihr dabei zuschaut, während Wir ihm näher sind als ihr, ohne dass ihr es wahrnehmt?" (Sure 56:83, 84, 85 - al-Waqi'a). Wie in dem Vers erwähnt, sind sich die Menschen dieser ausserordentlichen Tatsache nicht bewusst, weil sie nicht mit ihren Augen sehen was vor sich geht.
Andererseits ist es nicht möglich, dass der Mensch, der nichts anderes als ein Schattenwesen ist, eine Macht und einen Willen unabhängig von Allah besäße. Der Vers "Und Allah hat euch und das was ihr vollbringt erschaffen." (Sure 37:96 - as-Saffat) zeigt, dass sich alles, was wir erleben unter Allahs Kontrolle vollzieht. Im Quran wird diese Tatsache in dem folgenden Vers erwähnt, worin Nachdruck darauf gelegt ist, dass sich keine Tat unabhängig von Allah verwirklicht:"... Und nicht du warfst, als du warfst, sondern Allah warf..." (Sure 8:17 - al-Anfal). Da der Mensch ein Schattenwesen ist, kann er nicht derjenige sein, der die Tat des Werfens selbst ausübt. Allah gibt diesem Schattenwesen jedoch das Gefühl der Selbständigkeit. In Wirklichkeit ist es Allah, der alle Taten vollführt. Wenn der Mensch also wähnt, dass die Taten, die er ausübt, seine eigenen Taten sind, verfällt er einem Selbstbetrug.
Das ist die Wirklichkeit. Ein Mensch mag dies nicht akzeptierten und darauf beharren, sich selbst als ein von Allah unabhängiges Wesen zu betrachten, doch das ändert nichts an den Gegebenheiten. Natürlich ist solch eine törichte Verneinung ebenfalls nur durch Allahs Zulassen möglich.
Wenn wir diese Angelegenheit in mutiger Aufrichtigkeit betrachten, werden wir zu der Erkenntnis kommen, dass unser Haus, unsere darin befindlichen Möbel, unser vielleicht kürzlich erworbenes Auto, unser Büro, unsere Juwelen, unser Bankkonto, unsere Garderobe, unser Lebenspartner, unsere Kinder, unsere Kollegen oder Geschäftspartner und überhaupt alles, was wir besitzen und gebrauchen, dieser uns vorgeführten äußeren Welt angehört. Alles was wir um uns herum sehen, hören, riechen, kurz gesagt alles was wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen, ist ein Teil dieser "imaginären Welt"; die Stimme unseres Lieblingssängers, die Härte des Stuhls, auf dem wir sitzen, ein Parfüm, dessen Duft wir mögen, die Sonne, die uns erwärmt, die Blumen in ihrer Farbenpracht, der Vogel, der an unserem Fenster vorüberfliegt, ein Sportboot, das im Flug über das Wasser gleitet, unser Garten mit seinen Früchten, der Computer am Arbeitsplatz oder unsere HiFi-Stereoanlage mit der besten Technologie in der Welt ...
Das ist die Realität, denn die Welt ist nur eine Ansammlung von Bildern, die erschaffen wurden, um den Menschen zu prüfen. Während der begrenzten Zeit seines Lebens ist der Menschen anhand dieser Wahrnehmungen, die keine Wirklichkeit in sich selbst haben einer fortgesetzten Prüfung ausgesetzt, wobei diese Wahrnehmungen besonders anziehend und reizvoll gestaltet werden. Das wird im Quran so erläutert:
Daher machen sich die Leute, die mit ihrem Reichtum und Besitz prahlen und ihre Yachten, Privatflugzeuge, Fabriken, Aktien, Villen und Landgüter für Realitäten halten ahnungslos selbst zu Narren. Die Reichen, die angeberisch ihre Yachten an den Küsten der Riviera paradieren, mit ihren Limousinen und Sportwagen imponieren wollen und über nichts anderes als ihre materiellen Errungenschaften reden, in der Annahme dass ihr gesellschaftlicher Status ihnen einen Vorrang über ihre Mitmenschen einräumt, und dass all dies sie zu erfolgreichen Menschen macht, täten besser daran, nachzusinnen in welcher Lage sie sich finden, wenn sie erkennen, dass ihr Erfolg nichts als eine Illusion ist.
Wenn man nur etwas tiefer über das nachdenkt, was hier gesagt wurde, dann erkennt man, wie erstaunlich und ungewöhnlich dieser Zustand ist, dass alles um uns herum nichts als reine Vorstellung ist... |
Ähnlich werden sich die Menschen über bestimmte Ereignisse, an denen sie in dieser Welt beteiligt waren, schämen, wenn sie die Realität erkennen. Menschen die sich erbittert bekämpfen, unbeherrscht ihrem Zorn und ihren Aggressionen nachgeben, betrügen,bestechen und sich bestechen lassen, fälschen, lügen, geizen, ihren Mitmenschen Unrecht zufügen, sie misshandeln und ihnen fluchen, Leute die von rücksichtsloser Lust nach Macht und Rang besessen sind und andere beneiden, sich mit Angeberei und Selbstverherrlichung berauschen, und ebenso die, die andere vergöttern, werden sich schämen, wenn sie erkennen müssen, dass sie all dies in einem Traum und um eines Traums willen getan haben.
Da Allah all diese Bilder erzeugt, ist Er letztlich der Alleinbesitzer von allem was es gibt. Der Quran betont diese Tatsache folgendermaßen:
An dieser Stelle sollte Folgendes sehr klar verstanden werden: Es wird hier nicht behauptet, dass diese Realität, die uns konfrontiert etwa besagte: "aller Besitz und Reichtum, Kinder, Gatten, Freunde, eifersüchtig gehütete Positionen usw. werden früher oder später vergehen, und haben daher keine Bedeutung." Sie besagt vielmehr, dass "alles was wir scheinbar besitzen, im Grunde genommen gar nicht existiert, sondern nur eine Folge von Traumbildern ist, die Allah uns vorführt um uns auf die Probe zu stellen". Man kann erkennen, dass zwischen diesen beiden Aussagen ein großer Unterschied besteht.
Obwohl der Mensch diese Tatsache zunächst nicht wahrhaben möchte, und sich eher dem Selbstbetrug hingibt, dass alles was er besitzt wirklich existiert, wird er schließlich sterben, und im Jenseits wird dann alles sehr deutlich zu erkennen sein, wenn er wiedererschaffen wird. Dann wird er aufgeklärt:
"All dies hattest du ausser Acht gelassen, und so haben Wir den Schleier deiner Unachtsamkeit von deinem Bewusstsein gelüftet, und heute ist deine Sicht geschärft." (Sure 50:22 - Qaf), und er wird alles klar sehen. Wenn er jedoch sein Leben auf der Jagd nach imaginären Zielen verbracht hat, wird er sich wünschen, es nie gelebt zu haben und wird ausrufen:
Ein Beispiel liefert der überzeugte Marxist George Politzer, einer der größten Verfechter der materialistischen Philosophie im 20. Jh. mit seiner "Bus-Allegorie", die er als den "größten Beweis" für die Existenz der Materie anführte. Nach Politzer würden auch die Philosophen, die die Materie als Wahrnehmung betrachten, vor einem Bus weglaufen, wenn sie ihn auf sich zukommen sähen, um nicht überfahren zu werden. Und dies sei der Beweis für die physische Existenz der Materie.206
Als einem anderen berühmten Materialisten, Johnson vorgebracht wurde, dass die Materie aus einer Ansammlung von Wahrnehmungen bestehe, versuchte er die physikalische Existenz von Steinen zu beweisen, indem er den Steinen einen Tritt versetzte. 207
Ein ähnliches Beispiel wurde von Politzers Lehrer, Friedrich Engels gegeben, der zusammen mit Marx der Mitbegründer des dialektischen Materialismus war. Engels schrieb: "Wenn die Kuchen die wir essen nur Wahrnehmungen sind, dann würden sie nicht unseren Hunger stillen."208
In den Büchern der berühmten Materialisten wie Marx, Engels und Lenin anderer findet man ähnliche Beispiele und frivole Äußerungen wie etwa: "Die Existenz der Materie begreift man wenn man eine Ohrfeige bekommt."
Das gestörte Verständnis der Materialisten , das solche Beispiele hervorbringt, ist in ihrer Fehlinterpretation der Aussage "Die Materie ist eine Wahrnehmung" begründet, die sie in dem Sinn auslegen, dass die Materie nur eine optische Täuschung sei. Sie setzen voraus, dass Wahrnehmung nur aufs "Sehen" begrenzt ist, und andere Empfindungen wie das Fühlen einen materiellen Bezug haben müssen. Wenn ein Bus einen Menschen anfährt, sagen sie, "er ist tatsächlich mit ihm zusammengeprallt und daher ist das keine bloße Wahrnehmung". Der Punkt, den sie nicht verstehen ist, dass die Wahrnehmungen die im Zusammenhang mit dem Busunglück erfahren werden, die Härte, der Schlag des Aufpralls und der Schmerz alle im Gehirn gebildet werden.
Jemand der träumt, er werde von einem Bus überfahren, kann in seinem Traum im Krankenhaus seine Augen wieder öffnen und sich bewusst werden, dass er ein Krüppel ist, doch all das wäre eben ein Traum. Er kann auch träumen, dass er in einem Autounfall stirbt, dass der Engel des Todes seine Seele in Empfang nimmt und er sein Leben im Jenseits beginnt. (Dieses Ereignis kann in gleicher Weise im "wirklichen" Leben erlebt werden, was ebenso eine Wahrnehmung ist, wie der Traum)
DIE WELT IM TRAUM Für uns bedeutet die Materie das, was wir mit unserer Hand halten und mit unserem Auge sehen. Jedoch auch im Traum "halten wir mit unserer Hand, sehen wir mit unserem Auge", aber in Wirklichkeit gibt es weder Hand, noch Auge, noch etwas anderes, was gehalten und gesehen wird. Es gibt keine materielle Tatsache außer dem Gehirn, das all dieses schafft. Offensichtlich irren wir uns. Ja, aber was trennt das wirkliche Leben und den Traum voneinander? Beide Erlebnisse entstehen im Gehirn. Wenn wir während des Traums ganz leicht in einer nicht wahren Welt leben können, dann ist dasselbe auch für die Welt gültig, in der wir uns befinden. Es gibt keine logische Begründung, die uns aufhält zu denken, dass wir in einem noch längeren Traum sind, nachdem wir aufgewacht sind. Der Grund, warum wir den Traum als eine Phantasie und die Welt als die Wirklichkeit ansehen, sind nur unsere Gewohnheiten und Vorurteile. Und dies zeigt uns, dass wir eines Tages wie nach dem Schlafen aufgeweckt werden. |
Die Anhänger der materialistischen Philosophie - vor allem die Marxisten - reagieren sehr heftig, wenn man sie vor diese Tatsache der Essenz der Materie stellt. Sie zitieren Beispiele der oberflächlichen Argumentation von Marx, Engels oder Lenin und machen emotionelle Erklärungen.
Diese Leute sollten bedenken, dass sie diese Erklärungen auch im Traum machen können. In ihren Träumen können sie auch Das Kapital lesen, an Versammlungen teilnehmen, sich mit der Polizei bekämpfen, einen Stein an den Kopf geworfen bekommen und dazu den Schmerz der Wunde spüren. Wenn sie im Traum über ihre Erlebnisse befragt werden, werden sie denken, dass ihre Traumerlebnisse ebenfalls aus absoluter Materie bestehen, genauso wie sie annehmen, dass die Dinge, die sie im Wachzustand sehen, "absolute Materie" sind. Ob es jedoch im Traum oder im täglichen Leben ist, alles was erlebt, gesehen und gefühlt wird, ist nur Sinneswahrnehmung.
Und wenn überdies alle Wahrnehmungen des Unfalls mit einem Gerät aufgezeichnet und dann auf das Gehirn von jemandem übertragen würden, so würde der Bus jene Person mit jeder Wiedergabe der Aufzeichnung erneut überfahren. Welcher der Busse, die jene Leute überfuhren ist nun der echte?
Die materialistische Philosophie hat keine eindeutige Antwort auf diese Frage. Die richtige Antwort ist, dass alle den Unfall in ihrem Geist vollständig erlebt haben.
Das selbe Prinzip ist auf die Beispiele mit dem Kuchen und den Steinen anwendbar. Wenn die Nerven der Sinnesorgane von Engels, welcher das Sättigungs- und Völlegefühl in seinem Magen spürte, nachdem er den Kuchen aß, mit dem Gehirn einer zweiten Person parallel verbunden gewesen wäre, hätte sich jene Person ebenfalls satt gefühlt, nachdem Engels sich an dem Kuchen gesättigt hatte. Wären die Nerven Johnsons, der Schmerzen fühlte, als er den Steinen einen heftigen Tritt versetzte, mit denen einer anderen Person parallel verbunden gewesen, so hätte jene Person die selben Schmerzen gefühlt. Welcher Kuchen und welche Steine sind nun Realität? Die materialistische Philosophie bleibt wiederum eine eindeutige Antwort auf diese Frage schuldig. Die richtige und eindeutige Antwort ist: Beide, Engels und die zweite Person haben den Kuchen in ihrem Geist gegessen und sind satt geworden; Johnson und die andere Person haben beide, das Momentum des Tritts gegen die Steine voll in ihrem Gedächtnis erlebt.
Wenn man in dem obigen Beispiel von Politzer eine Änderung vornimmt und die Nerven Politzers, der zu Hause sitzt, mit dem Gehirn des Unfallopfers verbindet, und die Nerven des Unfallopfers mit Politzers Gehirn, so wird Politzer glauben, ein Bus habe ihn überfahren, wobei er zu Hause sitzt, und die Person, die tatsächlich überfahren wurde, wird niemals den Aufprall des Unfalls spüren und denken, sie säße in Politzers Haus. Die selbe Logik ist auch auf die Beispiele des Kuchens und der Steine anwendbar.
Wie ersichtlich, ist es dem Menschen nicht möglich, seine Sinne zu übergehen und sich von ihnen frei zu machen. In dieser Hinsicht kann die Seele des Menschen allen möglichen Vorführungen unterzogen werden, obwohl sie keinen physischen Körper, keine materielle Existenz und auch kein physikalisches Gewicht hat. Es ist dem Menschen deshalb nicht möglich, dies zu erkennen, weil er diese dreidimensionalen Erscheinungen für wirklich hält und von ihrer Existenz völlig überzeugt ist, da sich jeder Mensch auf Wahrnehmungen verlässt, die erzeugt werden um von den Sinnesorganen erfasst zu werden.
Der bekannte britische Philosoph David Hume gibt seinen Gedanken bezüglich dieser Tatsache folgendermaßen Ausdruck:
Ehrlich gesagt, wenn ich mich selbst in dem, was ich "Ich" nenne, mit einschließe, begegnet mir immer eine ganz bestimmte Wahrnehmung die sich auf heiß oder kalt, Licht oder Schatten, Liebe oder Hass, süß oder sauer oder irgend ein anderes Konzept bezieht. Ohne das Vorhandensein einer Wahrnehmung kann ich mich niemals zu irgend einer bestimmten Zeit erfassen, und ich beobachte nichts anderes als Wahrnehmung.209
Jedermann, der an der Wissenschaft glaubt, egal ob er ein Atheist oder Buddhist ist oder eine andere Weltanschauung vertritt, muss diese Tatsache anerkennen. Ein Materialist mag die Existenz eines Schöpfers leugnen, doch diese wissenschaftliche Realität kann er nicht verneinen. Auch wenn das Niveau des wissenschaftlichen Verständnisses und der Möglichkeiten zu Zeiten von Karl Marx, Friedrich Engels, George Politzer und anderer unzulänglich waren, ist dennoch ihr Unvermögen, eine derart einfache und offensichtliche Tatsache zu begreifen, höchst erstaunlich. Heutzutage sind Wissenschaft und Technologie sehr weit fortgeschritten und jüngste Entdeckungen erleichtern das Verständnis dieser Tatsache weitgehend. Die Materialisten dahingegen sind von einer doppelten Panik ergriffen, einmal davor, diese Tatsache, wenn auch nur teilweise zu erfassen, und dann davor, erkennen zu müssen wie endgültig sie ihre Philosophie zerstört.
Einige Zeit lang haben die Materialisten lautstark ihre Furcht und Besorgnis in Veröffentlichungen, Konferenzen und Foren zum Ausdruck gebracht. Ihre erhitzten und hoffnungslosen Debatten und Erörterungen deuten darauf hin, dass sie sich in einer schwierigen intellektuellen Krise befinden. Der wissenschaftliche Zusammenbruch der Evolutionstheorie, der sog. Grundlage ihre Philosophie, war schon vordem eine gewaltige Erschütterung für sie gewesen. Nun wird es ihnen bewusst, dass die Materie selbst ihnen entrinnt, welche eine bedeutendere Grundfeste als der Darwinismus für sie ist, und so erfahren sie eine noch gewaltigeren Rückschlag. Sie erklären, dass dieses Problem die "größte Bedrohung" für sie darstellt, und dass dadurch ihr gesamter "kultureller Zusammenhalt" zerstört wird.
Einer der Exponenten der materialistischen Zirkel, der diese Besorgnis und Panik in höchst unverblümter Weise zum Ausdruck brachte, war der Akademiker Renan Pekunlu, der ein Korrespondent der Zeitschrift Bilim ve Utopya (Wissenschaft und Utopie) ist, welche sich die Verteidigung des Materialismus zum Ziel gesetzt hat. Sowohl in seinen Beiträgen in Bilim ve Utopya, als auch in den Foren, an denen er teilnahm präsentierte er das Buch Der Evolutionsschwindel als die erstrangige "Bedrohung" des Materialismus. Was Pekunlu mehr beunruhigte als die Kapitel in denen der Darwinismus widerlegt wird, war der Teil, den Sie gerade lesen. Seine Leser und (eine Handvoll) Zuhörer beschwor Pekunlu: "...lassen Sie sich nicht von der Indoktrination des Idealismus mitreißen, und bewahren Sie Ihren Glauben an den Materialismus!...", wobei auf Vladimir I. Lenin verwies, den Anführer der blutigen kommunistischen Revolution in Russland. Er empfahl jedermann, Lenins antiquiertes Buch Materialismus und Kritik des Imperialismus zu lesen, und alles, was Pekunlu tat, war Lenins Ratschläge zu wiederholen, indem er sagte: "...denken Sie gar nicht erst über diese Dinge nach, denn sonst werden Sie die Richtung des Materialismus verlieren und von der Religion mitgerissen werden." In einem Artikel in der obig erwähnten Zeitschrift zitierte er die folgenden Zeilen von Lenin:
Sobald wir die objektive Realität verneinen, die uns durch die Sinneswahrnehmung gegeben ist, haben wir jegliche Waffe gegen den Fideismus verloren, denn dabei sind wir auf den Agnostizismus oder Subjektivismus abgesunken - und das ist alles was der Fideismus erfordert. Wenn auch nur eine Klaue im Netz verstrickt ist, ist der Vogel verloren. Und unsere Machisten haben sich allesamt im Idealismus verstrickt, d.h. in einem verdünnten, feinen Fideismus. Sie wurden in dem Augenblick verstrickt, als sie "Sinneswahrnehmung" nicht als ein Bild der äußeren Welt annahmen, sondern als ein spezielles "Element". Es ist niemandes Wahrnehmung, niemandes Geist, niemandes Seele, niemandes Willen.210
Diese Worte zeigen überaus deutlich, dass die Tatsache, die Lenin mit großer Beunruhigung erkannte, und aus seinem und dem Geist seiner Genossen verbannen wollte, auch die Materialisten unserer Tage in ähnlicher Weise plagt. Pekunlu und andere Materialisten sind jedoch noch größeren Sorgen ausgesetzt, da sie erkennen, dass diese Tatsache heute in weit erklärlicher und einleuchtender Weise vorgebracht wird, als dies vor 100 Jahren geschah. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte wird dieses Thema auf derart unwiderlegbare Weise erläutert.
Nichtsdestoweniger zeigt sich im Allgemeinen, dass die Mehrheit der materialistischen Wissenschaftler immer noch eine sehr laue und oberflächliche Haltung gegenüber der Tatsache einnehmen, dass "Materie eine bloße Illusion" ist. Das in diesem Kapitel erläuterte Thema ist eine der wichtigsten und aufregendsten Angelegenheiten, der man in seinem Leben begegnen kann. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie jemals mit einer so entscheidenden Problematik konfrontiert waren, und dennoch zeigen die Reaktionen der Wissenschaftler, und ihre Stellungnahmen in ihren Vorlesungen und Beiträgen wie seicht und oberflächlich ihr Verständnis davon ist.
Die Reaktionen einiger Materialisten auf das hier erörterte Thema zeigen in der Tat, dass ihr blindes Anhängen an den Materialismus ihre logische Denkfähigkeit in gewissem Maß beeinträchtigt hat, und sie daher weit davon entfernt sind, die Angelegenheit zu verstehen. Alaattin Senel, z.B., ein anderer Akademiker, der ebenfalls für Bilim ve Utopya schreibt machte eine ähnliche Mitteilung wie die Rennan Pekunlus, indem er äußerte: "Vergessen Sie den Zusammenbruch des Darwinismus, die wirkliche Bedrohung liegt in dieser Sache", und, ahnend, dass seine eigene Philosophie jeglicher Grundlage mangelt, forderte er: "...dann beweist doch was Ihr sagt!" Weit interessanter jedoch ist, dass die eigenen Schriften jenes Autors dessen totalen Mangel am Erfassen dieser Tatsache enthüllen, die er als eine derartige Plage empfindet.
In einem Artikel, z.B., in dem er ausschließlich dieses Thema erörtert, akzeptiert Senel, dass die Außenwelt als Bild im Gehirn wahrgenommen wird, doch dann fährt er fort zu behaupten, dass die Bilder in zwei Kategorien fallen, nämlich solche, die ein materielles Gegenstück besäßen, und solche die keines hätten, und dass die Bilder, die sich auf die äußere Welt beziehen physische Gegenstücke hätten. In Unterstützung seiner Behauptung gibt er das Beispiel des Telefons. Zusammengefasst sagt er etwa Folgendes aus: "Ich weiß nicht ob die Wahrnehmungen in meinem Gehirn Gegenstücke in der Außenwelt haben oder nicht, doch ebenso verhält es sich, wenn ich telefoniere. Wenn ich mich am Telefon mit jemandem unterhalte, kann ich meinen Gesprächspartner nicht sehen, doch ich kann mir das Telefonat bestätigen lassen, wenn ich ihn später in Person treffe."211
Damit sagt der Autor im Grunde genommen Folgendes aus: "Wenn wir Zweifel an unserer Wahrnehmung haben, können wir uns die wahrgenommene "Sache selbst" betrachten um ihr tatsächliches Vorhandensein zu prüfen." Dies jedoch ist ein offensichtliches Missverständnis, da es uns unmöglich ist die "Sache selbst" zu erreichen; wir können unseren Geist nicht verlassen und erkennen was "draußen" vor sich geht. Ob die Stimme im Telefon ein persönliches Gegenstück hat oder nicht kann von der Person am Telefon bestätigt werden, doch diese Bestätigung ist wiederum eine Bildgestalt die im Geist erfahren wird.
In der Tat erfahren diese Leute die gleichen Situationen auch im Traum. Senel mag z.B. träumen, dass er telefoniert, und sich dann dieses Gespräch von der Person, mit der er sprach, bestätigen lässt. Oder Pekunlu mag in einem Traum eine "beträchtliche Bedrohung" empfinden und seiner Audienz empfehlen Lenins hundert Jahre alte Bücher zu lesen. Was auch immer sie tun mögen, können diese Materialisten niemals die Tatsache verneinen, dass die Erlebnisse, die sie in ihren Träumen haben und die Leute mit denen sie kommunizieren nichts anderes als Wahrnehmungen sind.
Durch wen lässt sich dann bestätigen, ob die Bilder im Gehirn ein Gegenstück haben oder nicht? Wiederum durch die Bildgestalten in ihrem Gehirn? Zweifellos ist es den Materialisten unmöglich eine Informationsquelle zu finden, die ihnen Daten bezüglich dessen, was sich außerhalb des Gehirns befindet liefern, und diese bestätigen kann.
Einzugestehen, dass alle Wahrnehmungen im Gehirn gestaltet werden, doch anzunehmen, man könne daraus "aussteigen" und sich die Wahrnehmungen in der äußeren Umwelt bestätigen lassen, lässt eine beschränkte Auffassungsfähigkeit und eine pervertierte Logik erkennen.
Die hier dargelegte Tatsache kann jedoch durchaus von jedem begriffen werden, der über ein durchschnittliches Maß an Intellekt und logischer Denkfähigkeit verfügt. Jeder unvoreingenommene Mensch würde, nachdem was hier gesagt wurde, erkennen, dass es ihm nicht möglich ist, die Existenz der äußeren Welt mit seinen Sinnen zu überprüfen, doch es scheint, dass blindes Anhängen an den Materialismus die logische Denkfähigkeit der Leute pervertiert. Aus diesem Grund weisen die zeitgenössischen Materialisten schwerwiegende logische Schwächen auf, geradeso wie ihre Mentoren, die versuchten die Existenz der Materie zu "beweisen" in dem sie Steinen Tritte versetzten und Kuchen aßen.
Materialistisches Denken ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Sich ihrer Philosophie und ihrer selbst sicher dünkend, haben sich die Materialisten gegen Gott, der sie erschaffen hatte, aufgelehnt. Das Szenario, das sie formulierten sah vor, dass die Materie ohne Anfang und ohne Ende, d.h. unbegrenzt und ewig sei, und daher unmöglich einen Schöpfer haben könne. Während sie in ihrer Arroganz Allahs Existenz leugneten, nahmen sie Zuflucht zur Materie, der sie tatsächliche Existenz zuschrieben. Sie waren sich ihrer Lehre so sicher, dass sie niemals die Möglichkeit ihrer Widerlegung erwägten.
Dies ist der Grund dafür, dass diese Leute so bestürzt waren über die in diesem Buch vorgelegten Tatsachen bezüglich der wahren Natur der Materie. Was hier dargelegt wurde hat ihrer Philosophie den Boden unter den Füßen weggeschlagen, und lässt keinen Raum für weitere Diskussion. Die Materie, auf die sie all ihr Denken, ihr Leben, ihre Arroganz und ihre Verleugnung gründeten, zerrinnt ihnen plötzlich zwischen den Händen. Wie kann Materialismus weiter bestehen, wenn Materie nicht existiert?
Eine der Eigenschaften Allahs ist, dass er die Leugner in ihren Intrigen überlistet. Dies wird in einem Vers des Qurans erwähnt: "...sie schmieden Pläne und Allah plant, doch Allah ist der beste Planer" (Sure 8:30 - al-Anfal)
Allah hat den Materialisten eine Falle gestellt, und indem sie annehmen, dass die Materie Realität besitzt, werden sie auf unsichtbare Weise bloßgestellt. Sie hielten ihre Besitztümer, ihren gesellschaftlichen Status und Rang, ihre Gesellschaft, die ganze Welt und alles andere für wirklich und wurden darüber hinaus Allah gegenüber arrogant, indem sie sich auf all dies verließen. Sie lehnten sich gegen Allah auf und nährten ihren Unglauben mit ihrer Prahlerei. Indem sie das taten verließen sie sich vollständig und ausschließlich auf Materielles und ihr beschränkter Verstand hinderte sie zu bedenken, dass Allah sie äußerlich und innerlich umgibt. Allah beschreibt den Zustand in den die Leugner aufrund ihrer Verstocktheit gebracht werden.
In keinem geringeren Maße als die Leugner der Wahrheit in der Vergangenheit, stehen auch die Ungläubigen von heute einer Realität gegenüber, die ihre Pläne von Grund auf zunichte macht. Mit den Worten aus dem Quran "... Siehe, Satans List ist schwach." (Sure 4:76 - an-Nisa) hat Allah erklärt, dass diese Anschläge von vornherein zum Scheitern verurteilt sind, und den Gläubigen hat Er mit den Worten "... werden euch ihre List nicht im Geringsten schaden" (Sure 3:120 - Ãl-Imran) Sicherheit gewährleistet.
In einem anderen, oben bereits zitierten Vers erklärt Allah:
Die Materialisten ahnten niemals, dass sie in solch eine Falle gehen würden. Mit all den Mitteln des 20. Jh. zu ihrer Verfügung, wuchsen sie in ihrer aufsässigen Ablehnung und verleiteten ihre Mitmenschen zum Unglauben. Diese stets gleich bleibende Mentalität der Leugner und ihr Ende sind im Quran folgendermaßen beschrieben:
Zweifellos ist die Erkenntnis dieser Wahrheit das Schlimmste, was den Materialisten geschehen kann. Die Tatsache dass all ihr Besitz eine Illusion ist kommt ihren eigenen Worten gemäß "einem Sterben vor dem Tod" auf dieser Welt gleich.
Dies stellt sie vor die Tatsache, alleine mit Allah zu sein. In dem Vers "Überlass Mir den, den ich als Einzelnen erschuf." (Sure 74:11 - al-Muddassir) macht uns Allah darauf aufmerksam, dass jeder Mensch letzten Endes alleine in Seiner Gegenwart ist. Diese bemerkenswerte Tatsache wird in vielen anderen Versen wiederholt:
Jemand der diesen Punkt verstanden hat, erkennt, dass die Welt kein derartiger Ort ist, wie die meisten Menschen ihn sich vorstellen. Die Welt ist kein absoluter Ort, der wahrhaftig existiert, wie die Leute annehmen, die ziellos auf den Straßen herumlaufenden oder sich in Lokalen streiten, die in luxuriösen Cafés ihren Müßiggang zur Schau stellen oder mit ihrem Reichtum prahlen und die ihr Leben eitlen Zielen widmen. Die Welt ist nur eine Ansammlung von Sinneswahrnehmungen - eine Illusion. Die obig erwähnten Menschentypen sind nur Schattenwesen, die sich diese Wahrnehmungen in ihrem Gedächtnis betrachten, doch sind sich dessen nicht bewusst.
Dieses Konzept ist deshalb sehr wichtig, weil es die materialistische Philosophie, die die Existenz Gottes leugnet, untergräbt und zu Fall bringt. Aus diesem Grund sind Materialisten wie Marx, Engels und Lenin, und andere in Panik und Zorn geraten, und warnten ihre Anhänger davor, über dieses Konzept "nachzusinnen", als sie davon Kenntnis nahmen. In der Tat leiden diese Leute an einem derartigen Schwachsinn, dass sie nicht einmal die Tatsache begreifen können, dass sich alle Wahrnehmungen im Gehirn abspielen. Die Welt, die sie im Gehirn erleben, halten sie für die "Außenwelt", und können die offensichtlich gegenteiligen, erwiesenen Fakten nicht begreifen.
Diese Verständnislosigkeit ist ein Ausdruck des Mangels an Weisheit, die Allah den Leugnern vorenthält, wie sie im Quran beschrieben werden "... sie haben Herzen, mit denen sie nicht verstehen, Augen, mit denen sie nicht sehen und Ohren, mit denen sie nicht hören. Sie sind wie das Vieh und selbst noch weiter verirrt, sie sind die Achtlosen". (Sure 7:179 - al-A'raf)
Man kann dieses Thema darüber hinaus weiter erforschen, wenn man sich selbst hineinvertieft, indem man seine Konzentration und Aufmerksamkeit auf die Dinge lenkt, die einen umgeben und darüber nachsinnt, auf welche Weise man sie sieht und fühlt. Wenn man sorgfältig darüber nachdenkt, kann man fühlen, dass das intelligente Wesen, das sieht, hört, fühlt, denkt und in diesem Moment dieses Buch liest, alleine die Seele ist, die wie auf einem Bildschirm die Wahrnehmungen, die wir Materie nennen, betrachtet. Der Mensch, der das versteht, kann als jemand betrachtet werden, der aus dem Bereich der materiellen Welt, die einen Großteil der Menschheit täuscht, in den Bereich der wirklichen Existenz gelangt ist.
Diese Wahrheit wurde von einer Anzahl von Philosophen und gottesfürchtigen Menschen im Lauf der Geschichte erkannt. Prominente Denker des Islam wie Imam Rabbani, Muhiuddin Ibn Arabi und Maulana Dschami haben diese Wahrheit aus den Hinweisen im Quran erkannt, indem sie sich tief damit geistig auseinandersetzten. Auch einige abendländische Philosophen wie George Berkeley sind zu der gleichen Wahrheit durch logisches Denken gelangt. Imam Rabbani erläutert in seinem Maktubat (Briefe), dass das ganze materielle Universum "Illusion und Vorstellung (Wahrnehmung)" sei, und dass Allah das einzige absolute Wesen sei:
... die Substanz der Wesen, die Er (Allah) erschuf, ist reines "Nichts" ... Er hat alles in der Sphäre der Sinnesempfindung und Vorstellung erschaffen ... die Existenz des Universums ist innerhalb der Sphäre der Sinnesempfindung und Vorstellung und ist nicht materiell. Die einzige Realität außerhalb (dieser Sphäre) ist das Göttliche Wesen - Allah.212Imam Rabbani erklärte ausdrücklich, dass alle Bildgestalten, die dem Menschen vorgestellt werden, nichts als eine Illusion seien, und dass sie außerhalb seiner Vorstellung keine originalen Gegenstücke haben.
Dieser Ablauf der Bildgestaltung wird in der Vorstellung aufgezeichnet. Sie wird bis zu dem Grad wahrgenommen indem sie aufgezeichnet wird, doch dies geschieht mit dem Auge des Geistes. In der Außenwelt scheint sie mit dem physischen Auge wahrgenommen zu werden. Dem ist jedoch nicht so. In der äußeren Welt haben diese Bilder weder eine Zuteilung, noch eine Spur. Es ist kein Phänomen vorhanden, das beobachtet werden könnte. Selbst mit der Reflexion eines Gesichts im Spiegel verhält es sich so. Außerhalb des Spiegels hat sie keine Beständigkeit. Zweifelsohne sind beide, das Spiegelbild und seine Beständigkeit in der VORSTELLUNG vorhanden. Doch Allahs Wissen ist größer.213
Maulana Djalalledin Rumi drückt die selbe Tatsache aus, die er mit Hilfe seines Intellekts aus den Hinweisen im Quran entdeckte:
Alles, was im Kosmos vorhanden ist, sind Sinneswahrnehmungen und Illusionen, die entweder wie Reflexionen in einem Spiegel, oder Schatten sind.
Die Anzahl der Personen jedoch, die diese Wahrheit im Lauf der Geschichte erfasst haben, war stets begrenzt. Die großen Gelehrten, wie Imam Rabbani, äußerten, dass es ratsam sei, diese Tatsache der Öffentlichkeit nicht zu offenbaren, da die Mehrzahl der Leute sie nicht verstehen könnten. In der Zeit, in der wir leben, ist diese Tatsache jedoch eine Errungenschaft der empirischen Wissenschaft geworden, unterstützt durch solide Beweise. Die Tatsache, dass das Universum nur ein Schattengebilde ist, wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit in derart konkreter, deutlicher und ausdrücklicher Weise erklärt.
Aus diesem Grund wird das 21. Jahrhundert ein Wendepunkt in der Geschichte werden, in dem die Menschen im Allgemeinen die göttlichen Wahrheiten erkennen und in großer Anzahl zum Glauben an Allah, dem Einzigen und Absoluten Wesen, geleitet werden. Im 21. Jahrhundert werden die materialistischen Weltanschauungen des 19. Jahrhunderts auf den Schuttplatz der Geschichte geworfen und Allahs Existenz und Seine Schöpfung erkannt werden. Tatsachen, und Gegebenheiten wie Raumlosigkeit, Zeitlosigkeit werden verständlich werden, und die Menschheit wird sich von den jahrhundertealten Schleiern des Betrugs und Aberglaubens, von denen sie umgeben war befreien.
Kein Schattenwesen wird diese unabwendbare Entwicklung aufhalten können...